Imi

Imis im Karneval

Imi ist eine in der Karnevalszeit gern benutze Bezeichnung für all jene Menschen, die vermeintlich nicht zu den Original-Kölnern gehören. Alle die jenseits der Stadtgrenze, zumindest aber jenseits des Rheinlandes geboren oder ansässig ist, gehören dazu. Der Begriff hat übrigens nichts mit Immigrant zu tun, sondern mit imitieren, mit nachmachen. Mit dieser Titulierung der Auswärtigen möchte der Kölner seine Einmaligkeit dokumentieren.

Dass diese Bezeichnung nicht diskriminierend gemeint ist, kann man während der tollen Tage feststellen: Kölner und Imis liegen sich feiernd in den Armen. Gemeinsam singen sie den alten Karnevalsschlager: "Wä (wer) nit Blotwoosch (Blutwurst) sage kann dat es ne imitierte Kölsch janz jeweß (ganz gewiß)."

Der sogenannte originale Kölner, insbesondere der Kölner aus dem Eigelstein- oder dem Severinsviertel (Vringsveedel), erkennt am Klang der Sprache und an manchen Idiomen sofort auch jene eingemeindeten Kölner oder Bewohner des Umlandes, die sich des Kölschen bedienen. Dem Menschen aus dem linksrheinischen Umland ist beispielsweise ob der bodenständigen Aussprache seine Herkunft anzumerken; dem rechtsrheinischen Menschen merkt man seine bergischen Wurzeln an.

Dabei ist der "Original-Kölner" seit Alters her eine geglückte Mischung unterschiedlichster Rassen und Kulturen. Schon bei der Gründung der Stadt durch die Römer siedelten hier neben den germanischen Ubiern Menschen aus dem gesamten römischen Weltreich. Im Laufe der Jahrhunderte zog die Stadt immer wieder Menschen aus Ost und West an. Familiennamen wie Dumont oder Bosseree stehen stellvertretend hierfür.

Viele sogenannte Ur-Kölner haben ihre Wurzeln jenseits der Stadtgrenzen. Der Hl. Gereon war Offizier der Thebäischen Legion, die Hl. Drei Könige kamen aus dem Morgenland (und die Kölner haben sie in Mailand entwendet), Karl Marx kam aus Trier, Kardinal Frings aus Neuss und selbst der Inbegriff des "Kölschen Jung", Willy Millowitsch, hat seine familiären Wurzeln außerhalb Kölns. Köln war also schon immer ein melting-pot; aus dieser Mischung sind der Original-Kölner und die kölsche Mentalität entstanden.

Der Karneval hat diese grenzüberschreitenden Wurzeln verinnerlicht. Es gibt eine Fülle von karnevalistischen Gruppen, die auf die unterschiedlichsten Ethnien und Kulturen bezug nehmen: Da gibt es die Römergarde, die Negerköpp, die kölschen Hunnen und viele, viele andere.

Sehr gefühlvoll haben die Bläck Fööss die Herkunft der Kölner in einem Lied besungen, das gerne - aber nicht nur - zur Karnevalszeit gesungen wird.: "Ich ben ene kölsche Römer...."


Imi
Bezeichnung des eingeborenen Kölners
für den Zugereisten. Der imitierte Dom-
städter hat zuallererst die kölsche
Sprachprobe zu bestehen: Blootwosch.
Dem Imi wurde in vielen Narren-Liedern
ein musikalisches Denkmal gesetzt.

In Köln schnell heimisch geworden,
passt er sich kölscher Lebensart an.
Mancher Imi engagiert sich im Laufe der
Zeit mehr für seine Wahlheimat Köln als
mancher "Eingeborene".


Der "imitierte" (zugereiste) Kölner hat zuallererst die kölsche Sprachprobe zu bestehen: Blootwosch! Jupp Schlösser und Gerhard Jussenhoven haben dem "Imi" ein literarisches (Lieder-) Denkmal gesetzt. In Köln schnell heimisch geworden, passt er sich kölscher Lebensart an. Viele "Imis" engagieren sich später mehr für ihre Wahlheimat Köln als mancher "Eingeborene".


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